Chirurgie der Körperoberfläche
Abszesse (Eiteransammlungen)
Als Abszess bezeichnet man eine Eiteransammlung in einer nicht vor bestehenden Körperhöhle. Die Ursachen sind vielfältig. Abszesse können zum Beispiel nach Hautverletzungen, bei Fremdkörpern oder Infektionen im Bereich von Schweißdrüsen auftreten. Klinisch bestehen Rötung, Schwellung, Schmerzen, Überwärmung und eine eingeschränkte Funktion des betroffenen Körperteils.
Die Behandlung sollte rasch erfolgen. Bei Abszessen im anogenitalen Bereich besteht oftmals eine akute akute OP-Indikation. „Ubi pus, ibi evacua“ – „Wo Eiter ist, dort entleere ihn.“ Dieser Leitsatz stammt wahrscheinlich von Hippokrates und ist ca. 2500 Jahre alt. Bis heute hat sich daran nichts geändert. In der Regel wird in Lokalanästhesie die Haut über dem Abszess eröffnet und der Eiter drainiert. Eine zusätzliche Behandlung mit Antibiotika ist meistens nicht erforderlich. Diese Eingriffe werden überwiegend ambulant durchgeführt. Sollten Sie oder Ihr Hausarzt einen Abszess feststellen, kommen Sie bitte zeitnah in unsere Praxis. Sie brauchen dafür keinen Überweisungsschein und keinen Termin. Wir werden Sie, wenn nötig, am gleichen Tag operativ behandeln und übernehmen natürlich die postoperativen Kontrollen.
Hautveränderungen und Raumforderungen im Bereich der Unterhaut (subcutanes Fettgewebe)
Die meisten Hautveränderungen oder Raumforderungen im Bereich des subcutanen Fettgewebes sind gutartig. Beispiele für gutartige Veränderungen der Haut und Unterhaut sind Nävi (Leberflecke), seborrhoische Keratosen (Alterswarzen), Atherome (Grützbeutel), Lipome (gutartige Fettgeschwulst), Fibrome (Hautanhängsel), benigne vergrößerte Lymphknoten und Warzen (HPV assoziiert).
Bei klinischer Auffälligkeit, Schmerzen, Größenzunahme oder permanenter mechanischer Irritation (z.B. Reibung durch BH-Träger) sollte eine operative Therapie, d.h. die Entfernung des betroffenen Areals erfolgen. Das Gewebe wird vollständig und je nach Befund mit einem ausreichenden Sicherheitsabstand exzidiert.
Die operative Therapie, d.h. die Resektion des betroffenen Areals, erfolgt in der Regel in Lokalanästhesie. Alle Gewebeproben werden durch einen spezialisierten Facharzt feingeweblich (histologisch) untersucht. Nach ca. 2 Wochen werden die Hautfäden entfernt und der histologische Befund besprochen.
In den meisten Fällen besteht keine bösartige Erkrankung und die Therapie ist damit abgeschlossen. Zeigt sich in der Histologie doch ein bösartiger Tumor sind oftmals weitere Therapiemaßnahmen und Diagnostik nötig. Der Operateur informiert Sie darüber in einem detaillierten Aufklärungsgespräch.
Sie brauchen für die Behandlung keinen Überweisungsschein. Es handelt sich nicht um ästhetische Eingriffe, d.h. die Behandlungskosten werden bei entsprechender Indikation von den Krankenkassen übernommen.
Eingewachsener Nagel (Unguis incarnatus)
Beim eingewachsenen Nagel drückt der seitliche Nagelrand in die Nagelfalz, was zu einer chronischen Entzündung mit anhaltenden Schmerzen führen kann. Bei erfolgloser konservativer Therapie kann eine chirurgische Entfernung des betroffenen Areals erfolgen. Der Eingriff wird in Lokalanästhesie durchgeführt.