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Varizenchirurgie

Was sind Krampfadern?

Krampfadern (Varizen) sind vergrößerte oberflächliche Venen. Durch insuffiziente Segelklappen in den Venen kann das Blut nicht ordnungsgemäß zum Herz zurückfließen und staut sich in den venösen Gefäßen. Diese erweitern sich und bilden das typische Bild der knotig vergrößerten, unter der Haut gelegenen Varizen.  Durch den erhöhten Druck in den Gefäßen gelangen Blutbestandteile aus dem Gefäß in das umliegende Gewebe. Es kommt zur Wassereinlagerung (Ödeme) und chronischen Entzündungen im Bereich des Unterhautgewebes. Diese chronische Entzündung kann dann zur Entstehung von Unterschenkelgeschwüren (Ulcus cruris) führen.

Klinische Einteilung

C1 – Besenreiser

C2 – Varikose

C3 – Ödem

C4a – Pigmentierung (dunkle Färbung der Haut)

C4b – Dermatoliposklerose (verhärtetes Haut- und Unterhautgewebe)

C5 – abgeheiltes Ulcus cruris

C6 – florides Ulcus cruris

Jede C-Klasse kann ohne oder mit subjektiven Symptomen wie z. B. Schmerzen, Schweregefühl, Spannungsgefühl oder Schwellungsgefühl auftreten. Die chronische venöse Insuffizienz (CVI) wird als C-Klasse C3 - C6 definiert.

Welche Untersuchungen müssen durchgeführt werden?

Neben der klinischen Untersuchung erfolgt eine venöse Duplexsonographie. Diese spezielle Ultraschalluntersuchung der Venen wird nicht in unserer Praxis durchgeführt. Dazu überweisen wir Sie an eine spezialisierte Fachärztin.

OP-Indikation

Bestehen Symptome (Schmerzen, Schweregefühl) und oder trophische Hautstörungen (dunkle Färbung, Entzündung, Verhärtung, kleinflächige weiße, derbe Hautareale) ist eine operative Therapie indiziert. Eine besondere Operationsindikation kann sich bei Komplikationen der Varikose ergeben. Hierzu zählen die oberflächliche Venenthrombose mit Gefäßentzündung und die Varizenblutung.

Kontraindikationen für OP

  • akute tiefe Bein- und Beckenvenenthrombose
  • periphere arterielle Verschlusskrankheit ab Stadium III nach Fontaine
  • bekannte Schwangerschaft
  • schwere andere Allgemeinerkrankungen

Operative Therapie

Es handelt sich um eine ambulante OP, die im OP-Trakt unserer Praxis durchgeführt wird. Die operative Methode richtet sich nach dem Ausmaß der Erkrankung. Große Gefäße (Leitvenen) werden meistens gestrippt (Stripping – Herausziehen). Dabei wird über einen kleinen Hautschnitt eine Sonde in die betroffene Vene eingebracht, in dem Gefäß vorgeschoben und über einen zweiten Hautschnitt wieder ausgeleitet. Das Gefäß wird mit der Sonde fixiert. Dann wird die Sonde nach fußwärts durchgezogen und die Vene somit entfernt. Kleinere Seitenäste werden über Minihautschnitte direkt über dem Gefäß mit einem Häkchen entfernt. Nach dem Eingriff wird das Bein mit einem elastischen Verband versorgt. Der Patient kann sofort aufstehen und sich normal bewegen.

Nachbehandlung

  • Kompressionstrumpf für mindestens eine Woche
  • Thromboembolieprophylaxe (Heparin Spritzen) nur bei Risikopatienten
  • Wundkontrolle und Verbandwechsel am 1. postoperativen Tag
  • Entfernen der Hautfäden nach ca. 10 Tagen
  • Kontrolle nach 6 Wochen